Kiss Me Kosher

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Sollte man sich für die Taten seiner Vorfahren schuldig fühlen? Die Deutsche Maria muss leider schnell feststellen, dass für die jüdische Familie ihrer neuen Angebeteten Shira ihre Herkunft sehr wohl eine Rolle spielt.

Insbesondere Shiras Großmutter, die den Holocaust überlebt hat, sträubt sich, die „Neue“ kennenzulernen. Als die beiden Frauen dann aber Ernst machen wollen und sich verloben, beginnt es zu krachen, vor allem zwischen Shira und ihrer Großmutter. Als zudem Marias Eltern auch noch in Jerusalem auftauchen, ist das Chaos perfekt. Ist die Liebe der beiden stark genug, um gegen die Stereotype und Vorurteile ihrer Familien zu bestehen?

Die zwei jungen Frauen Shira und Maria gehen offen mit ihrer Sexualität um und sind seit drei Monaten überglücklich verliebt. Sie wollen zusammenziehen. Doch die beiden stammen aus ganz verschiedenen Welten. Während Shira als Jüdin in Israel aufgewachsen ist, kommt Maria aus Deutschland. Shiras Familie sieht den Krieg als Kampf für den Frieden, wohingegen Marias Eltern Gewalt strikt ablehnen. Marias Heiratsantrag macht erst deutlich, wie stereotypbehaftet die Familien der beiden über die bevorstehende Hochzeit denken. Während Shira versucht, Maria in ihre Familie zu integrieren, bekommt Maria immer mehr das Gefühl, von allen auf ihre Herkunft reduziert zu werden. Gerade für Shiras Großmutter Berta, die den Holocaust überlebt hat, ist die Verbindung der beiden inakzeptabel. Dies ist für Shira besonders belastend, da ihre Großmutter bisher eine der wichtigsten Personen in ihrem Leben war. Als dann auch noch Marias Eltern entscheiden, nach Jerusalem zu reisen, um Shiras Familie kennenzulernen, wird schnell klar, wie schwierig es ist, trotz allem guten Willen, die schmerzhafte Geschichte ihrer Vorfahren hinter sich zu lassen. Ist die Beziehung der jungen Frauen stark genug, gegen die Vorurteile ihrer Familien zu bestehen? Ist es notwendig, sich zwischen Familie und Liebe zu entscheiden, oder lassen sich die Verwandten nach all den Jahren des Schmerzes und der Wut noch zum Umdenken bringen? Aber vor allem: Kann Shiras Großmutter Berta nicht nur für ihre Enkelin, sondern auch für sich akzeptieren, dass Liebe manchmal alles überflügelt?

Die deutsch-israelische Komödie „Kiss Me Kosher“ basiert auf dem Liebesleben von Shirel Peleg. Die in Venezuela geborene und in Israel aufgewachsene Peleg schrieb nicht nur das Drehbuch, sondern war auch mit der Regie des Films betraut. Mit ihrem Langfilmdebüt „Kiss Me Kosher“ gewann sie 2020 beim Jüdischen Filmfestival Berlin Brandenburg den Gershon-Klein-Filmpreis für den besten deutschen Film zu einem jüdischen Thema und 2021 beim Skip City International D-Cinema Festival in Japan den Publikumspreis.

Kiss me Kosher: Shira (Moran Rosenblatt) aus Israel und Maria (Luise Wolfram) aus Deutschland sind leidenschaftlich ineinander verliebt. Bild: Sender / SWR / Fireglory Pictures
Kiss me Kosher: Shira (Moran Rosenblatt) aus Israel und Maria (Luise Wolfram) aus Deutschland sind leidenschaftlich ineinander verliebt. Bild: Sender / SWR / Fireglory Pictures