Ikonen Österreichs

Die ORF-Reihe auf den Spuren der Ikonen Österreichs. Das kommt & Episodenguide.

Ob bedeutende Kunstgegenstände, Prestigeobjekte von historischer Relevanz oder unspektakuläre Dinge des Alltags: Unter dem Titel „Ikonen Österreichs“ beleuchtet eine neue, zwölfteilige Kulturdokureihe a in ORF 2 interessante Objekte, die einen besonderen Bezug zur rot-weiß-roten (Kultur-)Geschichte, aber auch zu Lebensart, Gewohnheiten und Besonderheiten der österreichischen Bevölkerung haben. Das Ausseer Dirndl, die Knopferlharmonika, das Backhendl, der Inländer Rum, die Lipizzaner, die Ostarrichi-Urkunde, der Sex-Koffer u. v. m stehen im Mittelpunkt der ORF-Koproduktion mit pre tv, die von acht Filmemacherinnen und -machern in Szene gesetzt werden. Jede rund 30-minütige Folge stellt drei thematisch zusammenpassende „Ikonen Österreichs“ vor, sodass insgesamt 36 Objekte präsentiert werden. Ausgestrahlt wird die Reihe im Rahmen des „kulturMontag“, zusätzlich zeigt die „matinee“ am Sonntagvormittag in ORF 2 einzelne zehnminütige Kapitel.

Über Ikonen Österreichs

In der Reihe "Ikonen Österreichs" werden Gegenstände lebendig gemacht, die eine ikonische Bedeutung für die Geschichte des Landes haben. Ob bedeutende Kunstgegenstände oder unspektakuläre Dinge des Alltags: jedes Objekt erzählt Geschichten über sich und die Menschen, die es nutzten.

Ikonen Österreichs“: Neue zwölfteilige ORF-Dokureihe über 36 Objekte rot-weiß-roter (Kultur-)Geschichte Start am 25. Jänner 2021 im „kulturMontag“, als Kurzfolgen in der „matinee“!

Die zwölfteilige Koproduktion der ORF-TV-Kultur mit pre tv beleuchtet interessante Objekte, die einen besonderen Bezug zur rot-weiß-roten (Kultur-)Geschichte, aber auch zu Lebensart, Gewohnheiten und Besonderheiten der österreichischen Bevölkerung haben. Während die Dreharbeiten noch bis April 2021 laufen, sollen erste Episoden bereits ab Jänner an den Start gehen. Präsentiert werden die „Ikonen Österreichs“ in zwölf rund 35-minütigen Dokumentationen über jeweils drei thematisch zusammenpassende Objekte im Rahmen des „kulturMontag“. Zusätzlich werden die 36 einzelnen, zehnminütigen Kapitel in der „matinee“ am Sonntagvormittag in ORF 2 vorgestellt.

Ein Thema und drei „Ikonen“ pro Folge; acht Filmemacher/innen

Pro Folge stehen drei „Ikonen“ im Mittelpunkt, die zu einem bestimmten Themenkomplex zusammengefasst werden.  Die Reihe wird von insgesamt acht Filmemacherinnen und -machern in Szene gesetzt. So begibt sich u. a. Gabriele Schiller in Bad Aussee auf die Spuren des Ausseer Dirndls; Regisseur Martin Betz reist nach Thal bei Graz, um Arnold Schwarzeneggers erste, notdürftig zusammengeschweißte Hanteln zu beleuchten; Peter Beringer forscht, ebenfalls in der Steiermark, zum Thema Mobilität beim Kultwagen von Strettweg – einem Meisterwerk eisenzeitlichen Kunsthandwerks; und Regisseurin Weina Zhao stellt den Inländer-Rum in einen filmischen Zusammenhang mit Österreichs gescheiterter Kolonialgeschichte.

Überhaupt ist das Scheitern ein großes Thema der Reihe: Das versenkte Kriegsschiff „Viribus Unitis“, die eingestürzte Reichsbrücke und das nie in Betrieb genommene Atomkraftwerk Zwentendorf stehen in der Folge „Die hohe Kunst des Scheiterns“ dafür, dass jedes Versagen auch sein Gutes hat und das Verantwortungsbewusstsein für kommende Generationen stärkt.

„Austriakischer Stempel in Geschichte und Gegenwart“, „Quasi eine ‚Sendung mit der Maus‘ für Erwachsene“

ORF-TV-Kulturchef Martin Traxl: „Es geht uns um Objekte, die mit Emotionen zu tun haben, mit persönlichen Geschichten und kollektiven Erinnerungen. Um Bilder, die wir größtenteils alle in unseren Köpfen tragen und die unsere Identität ausmachen. Es geht um das Ur-Österreichische unserer Kultur, den austriakischen Stempel in Geschichte und Gegenwart.“

„Wir erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit, wollen aber ein zeitloses Abbild der österreichischen Kultur und Geschichte bieten und dabei auch die Eigenart der Österreicherinnen und Österreicher erforschen“, betont pre-tv-Produzent Nikolaus Wisiak.

Dazu Autor und Regisseur Martin Betz: „Unser Zugang ist es, Erkenntnisgewinn mit einem unterhaltsamen Anspruch zu verbinden – quasi eine ‚Sendung mit der Maus‘ für Erwachsene.“

Die Filmemacher/innen und ihre Themen

So widmet sich die Auftaktepisode im Jänner 2021 dem „Aufstieg und Fall der Habsburger“, den Regisseurin Katalin Hanappi durch nähere Betrachtung des Krönungsmantels, der Rudolfskrone und des Automobils von Sarajevo veranschaulicht. Sie regierten mehr als 650 Jahre lang in Österreich - und herrschten über weite Teile Europas: die Habsburger. In dieser Folge repräsentieren drei Objekte jeweils ihren Aufstieg, den Höhepunkt und das Ende ihrer Macht. Zu Beginn steht ein Objekt, das sich die Habsburger angeeignet haben: der normannische Krönungsmantel, der im 12. Jahrhundert von Arabern auf Sizilien gefertigt wurde. Für den Höhepunkt ihrer Herrschaft im frühen 17. Jahrhundert steht die unermesslich wertvolle Kaiserkrone, die die Habsburger bei flämischen und italienischen Werkstätten in Prag in Auftrag gaben. Und zu guter Letzt borgten sie sich ein Automobil, in dem prompt der Thronfolger Franz Ferdinand 1914 in Sarajewo erschossen wurde. Zwei Schüsse, die den Lauf der Weltgeschichte verändern und den Fall der Habsburger einleiten sollten.

Gabriele Schiller begibt sich auf die Spuren des Ausseer Dirndls, widmet sich aber auch dem Krampus und der Knopferlharmonika (Folge „Ländliche Lebenswelten“ am 22. Februar). In einer weiteren Episode, „Die Fazination des Nutzlosen“, widmet sie sich der Weltmaschine, dem Wunschkennzeichen und der Schneekugel.
Das Ausseer Dirndl, die Steirische Harmonika und der Krampus: In der zweiten Folge der neuen Kulturdokureihe „Ikonen Österreichs“ über Objekte, die einen besonderen Bezug zur rot-weiß-roten (Kultur-)Geschichte, aber auch zu Lebensart, Gewohnheiten und Besonderheiten der österreichischen Bevölkerung haben, begibt sich Regisseurin Gabriele Schiller auf Spurensuche nach dem typisch Ländlichen. Gemeint sind Traditionen und Bräuche, die uns Österreicherinnen und Österreicher angeblich vom Rest der Welt unterscheiden. Abseits von Touristenströmen blickt sie hinter die Fassade eines alteingesessenen Ausseer Dirndlmodengeschäfts, begleitet einen steirischen Harmonikabauer, der Bäume umarmt, bevor er aus ihnen Instrumente baut, und sucht nach den Wurzeln des archaischen Krampuskults. Allerorten ist man stolz auf die Gegenstände, die Menschen am Land schon ein Leben lang begleiten. Schließlich gilt es, die Identität der eigenen Heimat zu bewahren. Ob im Ausseerland, im Gasteinertal oder in der Südsteiermark – kaum wo denkt man daran, dass die meisten Bräuche aus einem Kulturtransfer entstanden sind. Nicht selten aus einem Austausch zwischen Stadt und Land.

Theorien über die Herkunft von Österreichs Bräuchen gibt es jedoch viele: Für den Maskenschnitzer Clemens Hübsch aus Bad Hofgastein steht außer Zweifel, dass es sich beim Krampus um einen uralten Fruchtbarkeitskult handelt. Auf die Frage, warum sich im Gasteinertal alljährlich hunderte Männer im Winter in Felle hüllen und selbstgeschnitzte Masken mit Hörnern aufsetzen, antwortet sein väterlicher Freund Horst Wierer: „Weil das ein Stück der eigenen Identität ist.“ Genauso selbstbewusst verkündet die Ausseerin Martina Reischauer, dass ihr Steirerkittel, das Ausseer Dirndl, „unser Gwand“ sei. Weit spiritueller geht Harmonikabauer Hermann Jamnik in der Südsteiermark ans Werk. Auf einem Hügel vor seinem Haus steht eine Statue der heiligen Cäcilia, der Schutzheiligen aller Musiker. Die junge, aufstrebende Akkordeonistin Johanna Dumfart glaubt jedenfalls ans handwerkliche Geschick des Instrumentenbauers, bei dem sie regelmäßig ihre „Ziach“ begutachten lässt. In der TV-Dokumentation über die Ikonen der ländlichen Lebenswelten streuen die Schatzmeister ihren geliebten Objekten leidenschaftlich Rosen. Gleichzeitig begibt sich der Film auf die Suche nach den wahren Ursprüngen. Designer/innen, Wissenschafter/innen sowie Zeitzeuginnen und -zeugen erzählen vom regen rural-urbanen Kulturaustausch und reflektieren, wie das Dirndl, der Krampus und die Steirische Harmonika davon beeinflusst wurden.

Ebenfalls zwei Folgen gestaltet Peter Beringer: „Die Entwicklung eines Landes“ (am 22. März, über die Münze des Marc Aurel, die Ostarrichi-Urkunde und den Sessel von Leopold Figl bei der Staatsvertragsunterzeichnung 1955) sowie „Der Kult der Bewegung – die Mobilität der Österreicher“ (über den Kultwagen von Strettweg – ein Meisterwerk eisenzeitlichen Kunsthandwerks, den Lipizzaner und den Lohner-Porsche).

Auch Regisseurin Weina Zhao beleuchtet in zwei Ausgaben insgesamt sechs „Ikonen Österreichs“: In „Leib & Leber – Vom Essen und Trinken der Österreicher“ (19. April) stellt sie das traditionelle Backhendl, die Guglhupfform und den Inländer-Rum ins Rampenlicht. Die zweite, von Zhao gestaltete Episode unter dem Titel „From America to Austria“ dreht sich um den Erdapfel, das Riesenrad und das Care-Paket.

Ein weiteres „Ikonen“-Doppelpack liefert Marlies Faulend: In den von ihr produzierten Folgen geht es um „Licht und Schatten einer Republik“, genauer Bruno Kreiskys Telefon, ein Holzpferd für Waldheim und den EU-Stimmzettel, sowie um „Sex-Symbole“: die Venus von Willendorf, den Kultroman „Josefine Mutzenbacher“ und den Sex-Koffer.

Filmemacher Gerald Navara thematisiert „Die hohe Kunst des Scheiterns“ und befasst sich für diese Episode mit dem versenkten Kriegsschiff „Viribus Unitis“, der eingestürzte Reichsbrücke und dem nie in Betrieb genommenen Atomkraftwerk.

„Es lebe der Sport“ weiß Regisseur Martin Betz und stellt dafür einen Pokal des berühmten Wunderteams, Arnold Schwarzeneggers erste Hanteln und die Kristallkugel von Annemarie Moser-Pröll in den Mittelpunkt. Wolfgang Beyer befasst sich mit Objekten des „Kinderglücks“: dem Kasperl, dem PEZ-Automat und dem Sparefroh.